Nach meinen Flops mit Kai Meyers Fortsetzungen von Arkadien und noch einigen anderen „Reihen“ aus dem Bereich des Romantasy-Genre, bin ich immer etwas zurückhaltend, wenn es um neue Reihen geht. Vorsichtig las ich daher erstmal Obsidian an. Der Titel hatte mich schon neugierig gemacht, habe ich auf anderen Ebenen schon intensiver mit diesem Glasgestein auseinandergesetzt. Es las sich erstaunlich gut an. Erzählt wird die Geschichte Katys – leidenschaftliche Buchbloggerin, die mit ihrer Mutter in eine neue Stadt zieht, um einen Neuanfang zu wagen, nachdem ihr Vater an Krebs starb. Neu in der Stadt lernt sie noch während der Schulferien die beiden jugendlichen Geschwister der Nachbarschaft kennen. Obwohl Daemon – einer der beiden – von Anfang versucht, Katy auf Absatnd zu halten, freundet diese sich mit seiner Schwester an. Notgedrungen, verbringt Daemon so immer wieder Zeit mit Katy und beide spüren bald, dass sie von einander angezogen werden. Doch ein Paar werden sie dennoch nicht. Zu viel unterscheidet sie, zuviel passiert durch ihren Kontakt. Zu Daemon Black und seiner Schwester gehören noch einige andere „Jugendliche“ aus dem kleinen Ort, in dem Katy nun mit ihnen lebt. Die Clique lehnt Katy von Anfang an ab und es gibt immer wieder Konflilkte, denen sie sich stellen muss. Warum Katy so massiv von den Daemon und seinen Freunden gemieden wird, bleibt ihr lange unklar und sein Verhalten ist für sie zunehmend ein Rätsel. Dann wird Katy bedroht und Daemon schreitet rettend ein, obwohl er versucht, sich von ihr fern zu halten. Zu dieser Situation kommt es immer wieder – was irgendwann zwangsläufig dazu führt, dass Katy erfährt, warum Daemon sie so ablehnt und was er versucht, vor ihr zu verbergen.
Neben dieser teils sehr nervenaufreibenden Liebesgeschichte, die sich zwischen den beiden anbahnt, erzählt das Buch eine temporeiche Geschichte für Jugendliche und Erwachsene, um Freundschaft, Anderssein, Schutz und Gefahr im klassischen Romantasy-Stil; kämpft Gut gegen Böse und ein Außenseitermädchen rutscht mit in eine magische/ andere Welt, die den meisten Menschen verborgen bleibt.
Mir hat die Geschichte gut gefallen. Sie war unterhaltsam und spannend und ich freue mich schon auf den nächsten Band, der im Winter erscheinen soll.
Etwas schade fand ich, dass zwar immer mal wieder erwähnt wird, wie sehr Katy Bücher liebt, dass sie regelmäßig bloggt und immer wieder Buchpakete erhält. Aber das wird an keiner Stelle mal vertieft und näher aufgegriffen. Da hätte man sicherlich vielen Lesern eine Freude mit machen können, wenn dieser als so wichtig betonte Teil in Katys Leben auch als wichtiger Teil Raum einehmen dürfte.
Auch wenig tiefgehend wird die Bedeutung des Obsidians aufgegriffen. Zwar wird dem Leser schon klar, warum das Buch so heißt, aber wirklich eine tragende Auseinandersetzung gab es für mich nicht mit dem Glasgestein.
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