Lucinda Riley gehört seit Jahren zu meinen großen Favoritinnen im Bereich der Bücher um Famliengeheimnisse und starke Frauencharakteren.
Klappentext.
Maia ist die älteste von sechs Schwestern, die alle von ihrem Vater adoptiert wurden, als sie sehr klein waren. Sie lebt als Einzige noch auf dem herrschaftlichen Anwesen ihres Vaters am Genfer See, denn anders als ihre Schwestern, die es drängte, draußen in der Welt ein ganz neues Leben als Erwachsene zu beginnen, fand die eher schüchterne Maia nicht den Mut, ihre vertraute Umgebung zu verlassen. Doch das ändert sich, als ihr Vater überraschend stirbt und ihr einen Umschlag hinterlässt – und sie plötzlich den Schlüssel zu ihrer bisher unbekannten Vorgeschichte in Händen hält: Sie wurde in Rio de Janeiro in einer alten Villa geboren, deren Adresse noch heute existiert. Maia fasst den Entschluss, nach Rio zu fliegen, und an der Seite von Floriano Quintelas, eines befreundeten Schriftstellers, beginnt sie, das Rätsel ihrer Herkunft zu ergründen. Dabei stößt sie auf eine tragische Liebesgeschichte in der Vergangenheit ihrer Familie, und sie taucht ein in das mondäne Paris der Jahrhundertwende, wo einst eine schöne junge Frau aus Rio einem französischen Bildhauer begegnete. Und erst jetzt fängt Maia an zu begreifen, wer sie wirklich ist und was dies für ihr weiteres Leben bedeutet …
Der einzige Grund, warum ich erst einmal zögerte, diesen Band zu lesen oder zu hören, lag darin, dass „Die sieben Schwestern“ der Auftakt zu einer Reihe aus sieben Bänden ist. Da ich von Reihen, zumindest im Jugendbuchbereich, meist enttäuscht bin, und auch keine Serien im TV verfolge, hatte ich Sorge, dass mich diese Reihe auch enttäuschen könnte. Also wartete ich ab, bis nun bereits der zweite Band erschienen war. Die Reaktionen auf die Reihe waren allgemein gut und ich habe es nicht bereut, nun den Schritt zu wagen und mich auf die Reihe einzulassen.
Schon in ihren vorherigen Romanen „Das Mädchen auf den Klippen“, „Das Orchideenhaus“ konnte mich Lucinda Riley restlos überzeugen. Vielleicht komme ich dazu und schreibe auch zu diesen beiden Romanen in meiner Familiengeheimnisreihe Rezensionen.
Doch nun zum vorliegenden Hörbuch:
Wie immer bei Lucinda Riley sind die Charakteren toll ausgearbeitet. Die Kritik, man könne kaum zu Maia (gelesen von Simone Kabst) oder einer der anderen Figuren eine Beziehung beim Lesen oder Hören aufbauen, kann ich hier nicht bestätigen. Maia ist eine erfolgreiche, erwachsene Frau, die dennoch sehr verunsichert dem Leben gegenüber steht und versucht, nicht aufzufallen. Und auch Bel, deren Leben wir durch die wohlklingende Stimme von Oliver Siebeck, erzählt bekommen und die zu der Zeit in Rio lebt, als der Cristo Redentor dort geplant und erbaut wird (1920er Jahre), ist eine Person, deren Innenleben und Handlungen ich gut folgen konnte. Ich fand sie sehr mutig für die damalige Zeit und war beeindruckt von ihren Entscheidungen.
Zu Beginn des Buches musste ich mich etwas an die Stimme und den Erzähltstil Simone Kabsts gewöhnen. Zunächst fand ich ihre Stimme zu lahm, zu wenig energetisch, um ihr konzentriert folgen zu wollen. Doch als die Handlung des Romans zu greifen begann, machte sie mir zunehmend weniger aus. Später sogar, als Maia in Rio ein Gespräch mit einer alten, kranken Frau führt, fand ich Simone Kabst sogar äußerst gut. Sie hat den Wechsel zwischen den beiden Erzählstimmen hervorragend hinbekommen und ich konnte mir richtig gut vorstellen, wie schmerzhaft das Sprechen für die alte Frau gewesen sein muss, wie erschöpft sie durch Alter und Krankheit war.
Die Figur des Floriano Quintelas gab mir einige Rätsel auf. Er war so sachlich und dann wieder ein extrem emotionaler Mann. Seine Handlungen überraschten mich oft und ich spürte in mir, dass ich ihm eher mißtrauisch gegenüberstand, obwohl dazu gar kein Anlass bestand.
Sehr interessant fand ich, dass einige Fragen, die durchaus bedeutsam für Maias jetziges Leben sind, keine Auflösung fanden. Diese Fragen schwirren mir noch immer durch den Kopf. Ich hoffe, sie werden in einem der nächsten Bände nach und nach beantwortet.
Ich freue mich richtig, dass ich quasi direkt weiterhören kann, da der nächste Band „Die Sturmschwester“ (das klingt schon so herrlich gut) bereits 2015 erschien.
Lucinda Riley Roman „Die sieben Schwestern“ erschien 2015 für €19,99 als gebundene Ausgabe im Goldmann Verlag. Das Hörbuch aus dem Hörverlag erschien im gleichen Jahr für als gekürzte Lesung für €19,99. Aus dem Englischen ins Deutsche übersetzte Sonja Hauser. Gelesen wurde das Buch von Simone Kabst, Oliver Siebeck und Sinja Dieks.
3 Feb 2016 at 14:53
Hallo, Mina!
Hm, ich hab das Buch Ende letzten Jahres mal angefangen, aber es konnte mich nicht so fesseln. Zwar haben mir der Hintergrund und die Idee und die Schwestern gefallen, aber irgendwann hat sich das Buch so gezogen, dass ich mich einfach nicht mehr konzentrieren konnte. Eine Freundin meinte, dass ich vielleicht lieber mit einem anderen Riley-Buch angefangen hätte. Ich weiß auch nicht. Aber schön, dass dir das Hörbuch gefallen hat. Vielleicht beende ich das Buch ja noch. 🙂
Übrigens glaube ich allerdings, dass „Helenas Geheimnis“ wieder ein Einzelband ist und nichts mit der Reihe zu tun hat. 🙂
LG, m
4 Feb 2016 at 09:53
Guten Morgen, Du!
Also ich war jetzt arg verwirrt wegen „Helenas Geheimnis“, da ich mir total sicher bin, auf einem Youtube Kanal gehört zu haben, es sei der dritte Band. Leider finde ich den Beitrag nicht wieder und konnte es daher nicht mehr rekonstruieren. Daher habe ich den Band jetzt aus dem Artikel hier heraus genommen. 🙂
Danke für das aufmerksame Lesen und die Rückmeldung!
Ich finde Rileys Bücher fangen immer etwas zu ruhig an. Aber dann gewinnen sie nach und nach unglaublich an Intensität und die Geschichten wirken ganz magisch auf mich. 🙂
Liebe Grüße,
Mina, die jetzt dringend arbeiten muss.
4 Feb 2016 at 11:27
Guten Morgen, Mina!
Tut mir leid, dass ich dich verwirrt habe. Wahrscheinlich denkt sich einfach keiner, dass da ein Einzelband rauskommen sollte, wenn da doch eine mehrteilige Reihe im Aufbau ist. Aber ich bin mir fast sicher, dass ich mich nicht irre. Schließlich gibt es keine Schwester die Helena heißt, oder täusche ich mich? Star wäre die nächste, oder? Dafür ist das Cover von „Helenas Geheimnis“ wieder so wunderschön. Das muss man dem Verlag echt lassen, Lucinda Rileys Bücher haben tolle Cover.
Liebe Grüße,
M, die heute wegen dem Heizungsmann zu spät in die Arbeit gekommen ist und jetzt alles aufarbeiten muss. 🙂