Oh, Ihr Lieben!
Wie war die Freude groß, als ich herausfand, dass es endlich ein Kochbuch für den Spiralschneider geben wird! Der Spiralschneider ist in unserer Familie seit Anfang 2015 der Renner. Alle haben einen, angeblich benutzen ihn auch alle regelmäßig. Ich freute mich zunächst über die Möglichkeit Zucchinispaghetti machen zu können, fragte mich aber schnell, wozu der liebe Lurch (Markenname) denn sonst noch zu gebrauchen sein könnte.
Und da entdeckte ich Ende des vergangenen Jahres die geplante Neuerscheiung aus dem Südwest Verlag. Gespannt nahm ich mir das Buch vor und war ziemlich beeindruckt von der Fülle an Rezeptideen. Es gibt verschiedene Rupriken zu Themen wie leichte Gerichte oder Hauptgänge. Besonders gefiel mir die Idee, auch Desserts mit dem Spiralschneider herzustellen. Insgesamt lassen sich die Gerichte in dem Buch gut nachkochen. Die Anleitungen sind klar und nachvollziehbar. Weniger gut gefielen mir allerdings einige Dinge: es sind keine Kalorienangaben vorhanden, was mich immer wieder in Kochbüchern ärgert. Ich finde, man sollte in einer Zeit, in der sich die Gesellschaft besser ernähern sollte und zudem viele Gewichtsprobleme haben, die Mühe machen, die Nährwertangaben hinzuzuschreiben. Das ist nur fair. Und ich würde mir das Buch aus diesem Grund alleine schon nicht kaufen wollen.
Was mir auch nicht gefiel, war die zu häufige Verwendung von Fleisch, Fisch und sonstigen tierischen Produkten. Mag sein, dass nur ich bei Spiralschneider an eine gesündere, vegetarische Ernährung dachte, aber mich hat es gestört. Das bedeutet für mich, dass ich viele Rezepte wieder abwandeln muss. Hinzu kommt, dass die Gerichte zum Teil sehr aufwendige Zutatenlisten mit sich brachten. Vieles davon habe ich nicht immer zu Hause, bzw. man produziert vor allem bei den Kürbisgerichten rasch Überschuss, den man aufbewahren und bald verbrauchen muss.
Mein Spiralschneider-Problem hat das Buch nicht lösen können. Wobei das eher am Spiralschneider selbst, als an dem Buch liegt: ich finde, oft hält sogar das empfohlene Gemüse nicht richtig, es ist mir zu häufig ein Kampf mit dem Gerät. Womöglich wird er doch irgendwann wieder aussortiert. Aber während ich das gerade schreibe, fällt mir eine ziemlich tolle Sache an dem Buch wieder ein:
Zu Beginn des Buches wird sehr ausführlich beschrieben, welche Arten von Spiralschneidern es gibt. Darüber hinaus erfährt man, welche Gemüse sich zum Schneiden eignen oder wie man sie passend vorbereitet. Das fand ich alles äußerst aufschlussreich. UND: natürlich kann man eigentlich alle Gerichte aus diesem Buch auch kochen, wenn man keinen Spiralschneider nutzt. Es sind geschmacklich ein paar tolle Ideen dabei: neben schlichten Apfelchips, über marrokanische Geflügelfrikadellen (toll!), Muffins – bis hin zu Apfelkuchen und Kürbisgerichten.
Der Kauf des Buches lohnt sich für all jene, die auch Fleisch und Fisch mögen und gerne ein wenig mehr in der Küche experimentieren bzw. einen umfangreicheren Einkauf nicht scheuen!
Erschienen ist das Buch im Südwest Verlag und kostet € 12,99.
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