Oh, das Buch, über das ich heute berichte, habe ich wirklich genießen können.

Ein Zirkusbuch ganz nach meinem Geschmack! Also lasst Euch von mir entführen in eine weitere Geschichte rund um die Manege, passend zu meinem Projekt.

Peter Goldammer, geboren 1957 in Hamburg, legt mit „Der Zirkus der Stille“ seinen Debütroman vor und tritt damit meines Erachtens gekonnt in die Fußstapfen von Nicolas Barreau, Guillaume Musso oder Diego Galdino. Allerdings mit Luft nach oben!

Zirkus der StilleThaïs Leblanc, eine Brautmodenberatin aus Paris, erfährt, dass die Großmutter, bei der sie aufwuchs und die einem Zirkus angehörte, verstorben ist. Teils bestürzt, teils genervt reist sie in das Dörfchen, in dem die Großmutter, die „unvergleichliche Victoria“, gelebt hatte. Genervt deswegen, weil Thaïs im Alter von 18 Jahren, endlich volljährig, nicht schnell genug von dem Ort, der alkoholkranken Großmutter und dem Zirkusleben wegkommen konnte.

Zurück in der „Heimat“ wird Thaïs jedoch mit ihrem alten Leben und erstmals mit Wahrheiten über ihre Familie konfrontiert und alles beginnt sich zu verändern. Die Großmutter hinterlässt ein seltsames Testament, wodurch Thaïs doch noch einmal Kontakt mit einem Zirkus, dem Cirque perdu, aufnimmt und darüber den Direktor Papó kennenlernt, einen eigensinningen Mann mit vielen Geheimnissen und einer Menge an traditionellen Ritualen, die  Thaïs es ermöglichen zu sich selbst zu finden.

Daneben gibt es noch Thaïs‘ Leben in Paris und ihren dort lebenden Freund, mit dem sie sich mehr streitet, als dass sie mit einander auskämen. Deshalb fasst sie irgendwann den Entschluss, Paris den Rücken zu kehren.

Und genau das ist es, was ich neben der sehr unterhaltsamen Geschichte, die farbenprächtig und gut geschrieben ist, bemängle: ich fand immer wieder, dass dem Buch die nötige Tiefe fehlte. Alles passierte irgendwie holterdipolter, wirkte unüberlegt, obwohl es bedeutsam angekündigt wurde. Das störte mich beim Lesen immer wieder. Es hätte dem Buch gut getan, vielleicht 100 Seiten mehr zu investieren, um den Charakteren eine Echtheit einzuverleiben, die sie auf jeden Fall auch verdient gehabt hätten. Denn die Geschichte war toll und hat Spaß gemacht. Ihr Potential nur leider nicht ausgeschöpft. Da es sich wie oben erwähnt um Peter Goldammers Debüt handelt, bin ich auf jeden Fall auf seine schrifstellerische Entwicklung gespannt und werde seine Veröffentlichungen weiter verfolgen.

Das Buch „Der Zirkus der Stille“ ist im Atlantik Verlag erschienen und ihr könnt es für € 20,00 gebunden oder für € 15,99 als eBook kaufen.

 

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