Jenna Zoe legt mit „Pegan. Paleo + Vegan“ für mich eines der spannendsten Bücher zum Thema „Vegane Ernährung“ vor, das mir bisher untergekommen ist! Knallbunt springt einem schon dieses geniale Cover an und genauso bunt und ebenso frisch und lecker geht es durch das gesamte Buch!
Ich muss vorweg sagen, dass ich mich noch nie mit Paleo-Ernährung auseinander gesetzt hatte, da ich ja eher selten Fleisch esse und mir diese Ernährung zu fleischlastig war und gleichzeitig auf Milchprodukte verzichtet, die ich wiederum sehr schätze. Jenna Zoe schrieb dieses Buch, da sie selbst lange Zeit große Probleme mit Unverträglichkeiten und Erkrankungen hatte und sich damals entschloss, Ernährungswissenschaften zu studieren, um sich bessser ernähren zu können. Dieses Studium merkt man dem Buch an! Denn sie hat für jedes Rezept genaue Kalorienangaben, Nährwerttabellen und ähnliches angefertig, worin sogar der Salzgehalt eines Rezeptes benannt wurde. Ganz großes Lob hierfür. Alleine für diese detaillierte Aufarbeitung der Rezept ist das Buch so etwas wie meine „Vegan-Bibel“ geworden.
Zu Beginn des Buches geht sie kurz darauf ein, warum sie dieses Buch schrieb, was man bei einer veganen Ernährung beachten sollte und stellt grundlegende Nahrungsmittel vor. Spannend fand ich hier, dass Nährhefe, die ich immer etwas „iiiih“ fand und ablehnte, wohl durchaus gute Eigenschaften besitzt (B-Vitamine) und nun vielleicht gar nicht so zu verteufeln ist. Ich erlebte die Einleitung zu diesem Buch noch aus einem anderen Grund als sehr angenehm. Denn Jenna Zoe verurteilt nicht, sie predigt auch nicht. Sie beschreibt, was es heißt Paleo und Vegan zu leben, sie benennt die Vorteile, die sie darin sieht, aber sie räumt jedem seine Freiräume ein – ob Fleisch oder Milchprodukte, ob Hülsenfrüchte oder nicht.
Doch nun zu den tollen Rezepten in dem Buch: in sechs Kapiteln lernte ich allerlei gesunde und farbenfrohe Speisen kennen. Im „Frühstücksbereich“ gefielen mir hier am besten der Kurkuma-Drink (wofür man allerdings einen äußerst guten Entsafter zur Hand haben sollte) oder der Lieblings-Shake. Hier arbeitet Jenna Zoe oft mit eingefrorenen Bananen, was ich so noch nicht kannte und äußerst spannend fand. Die Birnen-Cranberry-Muffins sind ebenfalls eine Wucht.
Im Hauptteil faszinierten mich vor allem der immer wieder verwendete Blumenkohl-Reis, der anstelle von Reis Verwendung fand. Eine tolle Idee, wie ich finde. Damit lässt sich sogar Sushi zubereiten. Unter den Gerichten gibt es richtige Sattmacher wie ein Süßkartoffelmoussaka, Vegane Fleischbällchen an Quinoa oder gebratene Salatherzen mit Dressing. Es gibt am Ende des Buches auch eine Vielzahl an Desserts bzw. veganen Kuchen. Da mich diese jedoch nie so anziehen können, habe ich mich da nicht so durchprobiert. Bei Backwaren schätze ich dann doch die „normale“ Küche. Allerdings ersetze ich da gerne mal ein Ei durch Leinsamen.
Im hinteren Teil des Buches gibt es sogar noch eine extra Seite, auf der neben Online-Shops (man benötigt nämlich schon das ein oder andere „Besondere“, um die Rezepte zuzubereiten) auch einige Blogs über vegane Ernährung sowie eine Auswahl an Kochbüchern zu finden ist.
Ich fand dieses Kochbuch, wie schon erwähnt, einfach nur gelungen und würde mir wünschen, dass es mehr solcher Bücher auf dem Markt gebe, die Wert auf genaue Aufllistungen der Nährwerte legen und sich gleichzeitig offen für die Bedürfnisse der Lesenden und Nachkochenden interessieren. Danke!
Jenna Zoes Buch „Pegan. Paleo + Vegan“ erschien 2016 im südwest Verlag. Es kostet € 16,99. Die wahnsinnig tollen Photographien stammen von Clare Winfield. Aus dem Englischen übersetzte es Franziska Weyer.
10 Jun 2016 at 06:52
Paleo und vegan? Da kann man ja fast gar nix mehr essen 😉
Mal Spaß beiseite, meine persönlichen Lieblingskochbücher sind die aus der Dr. Oetker A bis Z Reihe, da gibt es vegetarisch und vegan, ist bisher alles super lecker gewesen. Nährwerttabellen gibt es darin aber glaub ich nicht, da geht es eher um ein leckeres Essen als um die maximale Nährstoffzufuhr. Kann ich aber trotzdem sehr empfehlen.
Paleo ist ja ein richtiger Ernährungskult, da gibt es nur alles oder nichts für die meisten Paleo-Anhänger. Ein interessantes Buch dazu ist „Diet Cults“ von Matt Fitzgerald, der hat sich u.a. mit der Paleo Philosophie und den Anhängern der selbigen (meistens sind es Männer, wegen des „Höhlenmenschen-Image“ des Diätplans) auseinandergesetzt. Sehr informativ, falls Du mal Lust hast ein bisschen hinter die Kulissen zu schauen.
Könntest Du Dir denn vorstellen ganz auf eine vegane Ernährung umzusteigen, jetzt wo Du mal ein paar Rezepte ausprobiert hast?
13 Jun 2016 at 11:19
Huhu!
Naja, ganz so dem Hype verfallen bin ich nicht. Ich finde Ernährung an sich immer spannend und koche einfach sehr gerne. Da sind die Ideen aus diesen Trends eher als Ergänzung zu sehen. Ich esse schon lange sehr, sehr wenig Fleisch, gar keine Wurst. Aber ich würde nicht auf Milch und Eier verzichten wollen.
Kochbücher ohne Nährwertangaben mag ich deshalb nicht so gerne, da ich dann meine tägliche Kalorienzufuhr nicht so einfach im Blick behalten kann. Ich habe schon einige, ohne Angaben. Das bedeutet dann jedoch in der Regel, dass ansonsten tags über nur Obst und Gemüse esse, weil ich nicht abschätzen kann, ob ich da gerade 600 oder 1000 Kalorien futtere…
Liebe Grüße aus der Hobbit-Waldhaus-Küche!
Mina