Huh, huh, huuuuuh, meine Lieben. Lange nichts von mir gehört, gell? Der Grund ist wirklich und wahrhaftig die lange hinausgezögerte Rezension zu diesem Buch. Sie hat mich regelrecht blockiert. Warum, will ich nach und nach schildern. Doch erst einmal möchte ich Euch das Buch mit seinem Klappentext vorstellen:
Einfach mal spontan die Koffer packen und mit niemandem Reiseziel und Programm abstimmen – wünschen wir uns das nicht alle hin und wieder? Reisejournalistin Katrin Zita macht gerne allein Urlaub und bricht mit dem Klischee, dass Soloreisende einsam sind. Sie zeigt, wie man die unterschiedlichsten Orte dieser Welt mit Leichtigkeit und Lebensfreude kennenlernt und dass man danach Souvenirs wie Selbstvertrauen und Selbstsicherheit im Gepäck hat.
Für mich klang das nach einem, um es wunderbar neudeutsch auszurücken, „Must have“-Buch, welches mir genau in der richtigen Lebenslage zu begegnen schien: ich möchte mich selbst verwirklichen, meinem Traum vom Reisen leben, auch allein, als Frau. Von dem Buch erhoffte ich mir eine Hilfestellung, bei den gängigsten Fragen wie: „Wie reise ich sicher als Frau alleine durch die Welt?“, „Was sollte ich bei meinen ersten Alleinreisen beachten?“, „Wie taste ich mich am besten dorthin vor?“ und „Wie kann ich günstig und erlebnisreich reisen?“
Um es vorweg zu nehmen: keine dieser Fragen wurde für mich beantwortet. Ich fand mich recht rasch in einem Buch wieder, das eine Mischung aus Lebensratgeber für die wohlhabende, aber gelangweilte Frau von Welt und der Selbstbeweihräucherung der Autorin bestand. Recht sprachlos las ich mich durch die ersten Kapitel, die mir nichts über das Reisen als Frau und die Aspekte, die man beachten sollte, könnte, müsste mitgaben.
Bezogen darauf, dass das Buch eher wie ein Lebensratgeber daher kommt, muss ich auch sagen, dass selbst das in meinen Augen nicht geglückt ist: pseudotherapeutische Optiermierung des eigenen Lebens als Frau ist nicht das, was ich mir unter einer adäquaten Hilfestellung vorstelle.
Alles in allem hat das Buch für mich sein Thema verfehlt oder anders ausgedrückt: Titel und Klappentext locken auf die falsche Fährte. Für mich ist dieses Buch bisher die Enttäuschung des Jahres. Wer dem unten aufgeführten Verlagslink folgt, erhält die Möglichkeit, zwei nicht ganz so negativ ausfallende Rezensionen zu lesen. Bei Amazon scheiden sich die Geister bezüglich dieser Lektüre ebenfalls.
Erschienen ist das Buch im Goldmann Verlag und im Handel als Taschenbuchausgabe für € 8,99 und als eBook für € 9,99 (warum auch immer das eBook hier teurer ist, als das Taschenbuch) erhältlich.
21 Jul 2016 at 14:50
Tolle, ehrliche Rezension. Das Cover und der Buchtitel hätten mich sonst nämlich fast zum Lesen verführt…
26 Jul 2016 at 14:22
Liebe Janin,
nun – das ist natürlich nur mein Empfinden und ich habe lange überlegt, ob ich das auch so „schonungslos“ schreibe. Aber dann dachte ich, ein Blog sollte die echte Meinung wiederspiegeln – ganz egal, ob das dann auch mal weh tut. Und ich hoffe, es ist mir gelungen, keinen Veriss zu verfassen. Hach, das Buch ärgert mich immer noch….
Herzlichst,
Mina