Draußen beginnen langsam die Blätter zu fallen und der Herbst verabschiedet sich. Es ist wie in jedem Jahr, wenn meine Lieblingsjahreszeit anbricht, schön und traurig zugleich. Besonders in diesem Jahr aber, hab ich durch private Umstände mehr Kummer als sonst erlebt und konnte den Sommer kaum wahrnehmen. Alles blieb liegen – der Garten, das Kochen und Einmachen, das Lesen und Bloggen. Rückblickend macht mich das noch immer traurig.
Aber wie die Jahreszeit im Wandel ist, so ist es auch das Leben. Und mit den bunten Blättern und dem Herbstwind kommt das Leben zurück, das ich schätze und liebe. Es wird wieder bunter, lebendiger. So verwundert es mich auch gar nicht, dass ich nicht nur endlich wieder koche, sondern auch wieder lese. Mit meinem Herbstprojekt 2016 komme ich bisher äußerst gut voran.
Den Auftakt machte hierei „Es ist gefährlich bei Sturm zu schwimmen“, was mich sehr überzeugen konnte. In meiner Rezension bin ich nur am Schwärmen, auch wenn ich nachträglich hervorheben muss, dass die Geschichte zwischen den beiden äußerst vorhersehbar war. Die Atmosphäre des Buches war jedoch einzigartig.
Danach las ich „Eine Liebe über dem Meer“ von Jessica Brockmole. Dieses Buch wollte ich so lange haben und der Anfang des Buches las sich vielversprechend: eine kleine, feine Liebesgeschichte, die nicht weltbewegend meisterhaft erzählt war, aber dennoch Lust machte, die Charakteren näher kennenzulernen. Allerdings verlor der Briefroman ab ca. der Hälfte ihren Reiz. Ich hatte den Eindruck, dass sie alles ständig wiederholt und die Probleme zwischen den Paaren äußerst konstruiert waren. Zudem wirkte der männliche Hauptcharakter auf mich wie ein Milchbub, der meint, eine Frau durch blinden Aktionismus beeindrucken zu können, was dummerweise sogar funktioniert. Sue wiederrum ist irgendwie spröde und dreht sich in ihren brieflichen Schilderungen immer wieder im Kreis.
Gillian Shields „Die Abtei von Wyldecliffe“ war ein netter, mystischer Zeitvertreib mit einer tragischen Liebesgeschichte. Sieht man mal davon ab, dass ich es immer wieder beeindruckend finde, dass sich in diese Young Adult-Romanen alle Figuren immer nach ca. 10 Seiten in einander verlieben, obwohl sie sich zuvor noch unausstehlich fanden, kommt man hier als Fan von Twilight oder auch Amy Plum auf seine Kosten. Gut gefallen hat mir der magische Einschlag, der jedoch in der aktiven Geschichte erst gegen Ende des Buches wirklich Raum einnimmt. Leider habe ich auch am Ende des Buches erst herausgefunden, dass „Die Abtei von Wyldcliffe“ eine vierbändige Reihe darstellt. Erst einmal werde ich sie aufgrund meiner HuB-Größe jedoch nicht weiterverfolgen.
Nach so viel Liebesgeschichte, war mir zunächst nach einem Thriller und ich hoffte, in „Watch me“ von James Carol den passenden Stoff zu finden, konnte mich doch Band zu mitreißen. Leider wirkten schon in Band 2 der Reihe die prollig-selbstgefälligen Sprüche des Protagnoisten abgedroschen und unerträglich. Das Buch habe ich letztlich nur quer gelesen…
Und landete im Anschluss gleich wieder bei einer Liebesgeschichte (Fragt nicht warum! Normalerweise vertrage ich das in der Menge gar nicht!) – und da griff ich zu einem ganz klaren „Da weiß man, was man bekommt“-Buch von Nicolas Barreau: „Menu D’Amour“. Eine kurze Erzählung über einen verliebten Studenten, der letztlich die Frau seines Herzens mit einem Liebesmenü überzeugt. Das Menü und unzählige andere gibt es im zweiten Teil des Buches abgedruckt. Mich hätte man mit dem Menü nicht gewinnen können, da ich kein Lamm mag – doch die Geschichte fand ich süß. Seine anderen Geschichten geben allerdings mehr her. Und – ich werde nicht müde, zu betonen, dass der Preis von € 8,99 für eine kurze Erzählung in Großschrit und einer Menge Rezepte, die ich nie kochen werde, eine Frechheit vom Verlag ist. Ich habe das Buch als Remittente gekauft, sonst wäre es nie bei mir gelandet.
Soweit, so gut. Was ich als nächstes von der Liste lesen werde, steht noch nicht ganz fest. Wahrscheinlich wird es „The Girls“ von Emma Cline werden. Oder aber auch „S“. Das würde irgendwie derzeit zu meiner Lebenssituation ganz gut passen.
Was lest Ihr so? Wie waren Eure Monate August und Juli? Ihr könnt Eure Rückblicke auch gerne über die Kommentarfunktion verlinken.
5 Sept 2016 at 19:18
Auf dieses „Menu D‘ Amour“ hast Du mich jetzt neugierig gemacht Mina, auch wenn es nur 160 Seiten sind. Ich esse übrigens auch kaum Lamm oder Kalb, weil ich dagegen bin, Tiere so jung zu schlachten. Und die anderen Rezepte waren auch nichts für Dich? Liebe Grüsse. Olaf
6 Sept 2016 at 10:54
Lieber Olaf. Oh – okay, dann bin ich ja gespannt, was Du als Mann so davon hälst. Lächel.
Ja, das ist auch ein Grund, warum ich Lamm und Kalb nicht esse. Bzw. ich lebe ja sowieso fast ausschließlich vegetarisch. Was Deine Frage beantworten dürfte. Die Rezepte sind oft mit Fleisch, Nachtisch ist nicht so mein Thema. Liebe Grüße zurück, Mina