Bei der Veröffentlichung Das Spiel des Engels war ich überaus gespannt, worüber Carlos Ruiz Zafón dieses Mal schreiben würde. Hatte er mich doch, wie bereits berichtet, mit seinem Roman Der Schatten des Windes verzaubert. Als ich das Buch kaufte, war mir nicht bewusst, dass es sich um eine Art Fortsetzungsroman handelte. Wieder fand ich mich in Barcelona, wieder spielte der Friedhof der Vergessenen Bücher eine Rolle. Geschichtlich betrachtet, bewegen wir uns in der Zeit vor dem Spanischen Bürgerkrieg, der 1936 ausbrach und zugunsten Francos und seiner Anhänger ausging. Somit befinden wir uns zeitlich gesehen, wenige Jahre nach Ende des ersten Buches um den Friedhof der Vergessenen Bücher. Allerdings ist mir bei den Recherchen zu dieser Rezension aufgefallen, dass Ruiz Zafón da nicht ganz klar Stellung bezieht, bzw. die Zeit etwas kürzt. Es heißt, es spielt kurz vor Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges. Dieser ist laut Wikipedia-Eintrag 1936 gewesen. Gleichzeitig heißt es, es spiele in der Zeit, in der Gaudí an der Kathedrale Sagrada Família gebaut habe. Gaudí ist aber 1926 wohl bei einem Unfall ums Leben gekommen…. Ich schreibe diese Erkenntnis einfach mal auf das mysteriöse Konto des Magischen Realismus und behaupte, es sei Absicht, den Leser an dieser Stelle verwirrt zurückzulassen.
Der Protagonist dieses Romans ist David Martín, der sich seinen Unterhalt mehr schlecht als recht mit Dektektivgeschichten und mysteriös anmutenden Kriminalromanen verdient. Einst hatte er die Hoffnung, aus seinem Leben etwas machen zu können. Er traf die Liebe seines Lebens, er glaubte daran, ein guter Schrifsteller zu sein. Doch nun ist die Liebe zerbrochen, er schreibt für wenig Geld und ist noch dazu schwer krank.
Da taucht Andreas Corelli auf. Ein Verleger, der ihm ein Angebot macht, das Martín nicht ausschlagen kann. Doch gerät er durch den Kontakt zu Corelli in einen Strudel aus Undurchsichtigkeiten, dunkler, magischer anmutender Momente und bekommt es zunehmend mit der Angst zu tun…
Glücklicherweise findet man durch Perlentaucher noch deren Rezensionsnotizen zu den ausführlichen Rezensionen verschiedener Zeitungen. Dadurch war ist mir möglich, rückwirkend einen Eindruck über die Meinung der Rezensenten Der Zeit und der Südeutschen Zeitung zu erhalten. Ich kann mich den damaligen Rezensionen Der Zeit und der Süddeutschen Zeitung nur anschließen. Es handelte sich für mich erneut um ein Werk mit viel Magie, düsternen Momenten und Grusel, das mich von Beginn an in seinen Bann zog. In der Süddeutschen wurde damals kritisiert, dass Ruiz Zafón sich zu wenig Mühe bei der Ausarbeitung der Nebencharakteren gemacht habe. Leider kann ich mich so deutlich nicht daran erinnern, da ich das Buch direkt 2008 las. Aber ich weiss, dass mir hauptsächlich die beiden Hauptpersonen im Gedächtnis geblieben sind und alle anderen, die noch eine Rolle gespielt haben könnten, eher verblasst sind.
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