-Werbung, da Rezensionexemplar-
Ach, was hatte ich mich auf diesen Roman gefreut! Immer, wenn ich sehe, dass Rebecca Martin einen neuen Roman herausbringt, bin ich gespannt und freue mich auf den Tag der Veröffentlichung. Meist hörte ich dann das Hörbuch und genoß die Stunden, in denen ich in die Geschichte abtauchte – immer auf verschiedenen Zeitebenen. Neben Lucinda Riley gehört Rebecca Martin zu meinen Lieblingen im Genre der Familiengeheimnis-Sagen. Darüber hinaus spielen Rebecca Martins Romane Rhein-Main-Gebiet, was für mich dann recht vertraut ist und die Lesefreude steigert. Ich glaube, eines spielt aber in Köln oder Bonn am Rhein. Da müsste ich noch einmal nachlesen…
„Das Kind der Wellen“ hatte ich mir dann für die kalten, langen Winterabende aufgehoben und mich wahnsinnig darauf gefreut. Der Klappentext klang vielversprechend. Lisa, die Protagonistin, verliert am Meer ihre Tochter und kann diesen großen Verlust nicht verwinden. Sie kehrt ans Meer zurück und in das Haus, in dem sie damals lebten. Ihr Mann und ihre beiden Söhne bleiben zurück.
Bei den Renovierungsarbeiten findet sie ein altes Märchen über eine Meerjungfrau, von dem sie und die beiden Männer, die ihr bei den Renovierungsarbeiten helfen, glauben, es könnte auf wahren Begebenheiten beruhen. Der Zeitsprung in die Vergangenheit führt uns dann in das Jahr 1920. Auch damals verlor eine junge Frau ihre Tochter.
Anfang der Adventszeit begann ich dann den Roman zu lesen. Ich machte es mir so richtig gemütlich, mit heiß dampfendem Tee, viel Lust auf ein gutes Buch. Und dann ließ die erste Enttäuschung nicht lange auf sich warten. Ich kam mit der Sprache nicht zurecht. Die Art, wie das Personal des Buches mit einander sprach, wirkte so gesteltzt. Ich hatte häufig das Gefühl, dass ganz dringend Informationen untergebracht werden müssen, die zwar von Bedeutung waren, aber für die sich die Autoren keine Zeit nehmen wollte. Ein Beispiel, das mir in Erinnerung blieb, war ein kurzes Streitgespräch zwischen Lisa und ihrem Mann. Ihr Mann will Lisa verdeutlichen, dass sie noch zwei weitere Kinder hat, die ihre Mutter brauchen. In seinem Satz erwähnt er dann die beiden Söhne namentlich. „Du hast noch zwei andere Kinder, X und Y.“ Ich fand das so wenig stimmtig, die Kinder beim Namen zu nennen. Im Kontext des Streites wirkte es auf mich nicht passend, sondern für den Lesern konstruiert, damit dieser nun weiß, wie die beiden Söhne heißen.
Solche Momente hatte ich mehrfach beim Lesen. Und darüber hinaus war auch leider die Geschichte überhaupt nicht spannend erzählt. Vor allem die Geschichte über die Vergangenheit ist wenig packend und plätschert höchstens so vor sich hin. Bereits nach den ersten Zeitsprüngen erschien alle vorhersehbar und es begann mich zu langweilen. Hinzu kam, dass Lisa, die Protagonistin in der Gegenwart, eine wirkte unsympathische Person ist. Ich erwarte zwar keinesfalls, dass mir der Charakter sympathisch sein muss, aber irgendetwas brauche ich in der Figur, die mich anspricht, mir Lust darauf macht, mich mit ihr abzugeben und auseinander zu setzen. Nur leider hat das Lisa bei mir nicht geschafft.
Nun, so kam es, dass „Das Kind der Wellen“ mein erster Flopp im Jahr 2020 wurde. Wie schade. Denn gerade hier hätte ich es nicht erwartet.
Das Buch erschien im Diana Verlag als Taschenbuch und kostet € 9,99.
Bei dem hier besprochenen Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar. Das bedeutet, ich habe das Buch vom Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hat jedoch keinen Einfluß auf meine Meinung.
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