– Werbung, da Rezensionsexemplar –
Jahrelang habe ich auf das neue Buch von Susanna Clarke gewartet. War und ist doch „Jonathan Strange und Mr. Norrell“ eines meiner Lebensbücherhighlights. Als ich letztes Jahr in den Vorschauen entdeckte, dass Susanna Clarke nun endlich einen neuen Roman veröffentlicht, war ich völlig aus dem Häuschen und habe auf das Erscheinen hingefiebert. Umso mehr habe ich mich gefreut, als mir der Verlag das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte.
„Ein riesiges Gebäude, in dem sich endlos Räume aneinanderreihen, verbunden durch ein Labyrinth aus Korridoren und Treppen. An den Wänden stehen Tausende Statuen, das Erdgeschoss besteht aus einem Ozean, bei Flut donnern die Wellen die Treppenhäuser hinauf. In diesem Gebäude lebt Piranesi. Er hat sein Leben der Erforschung des Hauses gewidmet. Und je weiter er sich in die Zimmerfluchten vorwagt, desto näher kommt er der Wahrheit – der Wahrheit über die Welt jenseits des Gebäudes. Und der Wahrheit über sich selbst.“ (Klappentext)
Klingt das nicht fantastisch? Ich finde schon. Und nachdem ich „Das sternenlose Meer“ von Erin Morgenstern gerade verschlungen hatte, dachte ich auch, dass genau dieses Buch die richtige Lektüre für den Anschluss sei.
Die Stimmung und die Atmosphäre, die beim Lesen entstanden sind, passten hier sehr gut, um vom Sternenlosen Meer in das Haus Piranesis zu wechseln. Auch fühlte ich mich sofort an die dichte Atmosphäre in „Jonathan Strange & Mr. Norrell“ erinnert. Die Sprache war ähnlich gefangen nehmend. Das ist Susanna Clarke wieder ganz wunderbar gelungen.
Leider aber war der Inhalt für mich zu philosophisch. Die Geschichte konnte mich nicht abholen, weil sie eben für mich keine Geschichte darstellte, sondern eine philosophische Selbsterfahrung. Und mit solchen Büchern tue ich mich immer schwer. Ich konnte ehrlich gesagt schon mit „Sofies Welt“ nichts anfangen. Das einzige, was ich wirklich gelesen habe, war die Geschichte mit ihrem Hund. Die philosophischen Teile des Buches bin ich damals zunehmend übersprungen.
Wer sich aber gerne mit solchen philosophischen Fragen beschäftigt und eine dichte Atmosphäre in Büchern schätzt, der dürfte mit „Piranesi“ eine gute Wahl treffen.
Erschienen ist das Buch im Blessing Verlag. Es kostet gebunden € 20,00 und wurde aus dem Englischen von Astrid Finke übersetzt.
Bei dem hier besprochenen Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar. Das bedeutet, ich habe das Buch vom Verlag zum Rezensieren zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hat jedoch keinen Einfluß auf meine Meinung.
23 Mär 2021 at 20:33
Liebe Barbara,
spannend, dass dich das Buch auch nicht so richtig überzeugen konnte. Die meisten loben dieses Buch ja extrem in den Himmel. Und ja, es hat einen sehr ungewöhnlichen Ansatz, der auch mir gut gefiel. Dazu die Atmosphäre, die direkt von der ersten Seite beeindruckt. Aber irgendwie ist es nicht ganz rund. Sehr schade.
Es beruhigt mich aber, dass dies nicht gängiger Stil der Autorin ist bzw. dass „Jonathan Strange & Mr Norrell“ anders umgesetzt wurde. Für mir war „Piranesi“ das erste Buch von Susanna Clarke, aber „Jonathan Strange“ möchte ich auch gern noch lesen.
Liebe Grüße
Kathrin