Aber eigentlich ist noch viel mehr passiert in den Büchern, die ich in den vergangenen Monaten März bis einschließlich Mai gelesen habe.

Der erzählende Fluss, damit ist Diane Setterfields neuster Roman „Was der Fluss erzählt“ gemeint. Eine ausführliche Rezension wird noch folgen, hier sei schon einmal erwähnt, dass ich immer wieder freudig begeistert bin von Setterfields Büchern, auch wenn der Vorgänger „Aufstieg und Fall des Wollspinners William Belman“ mich nicht ganz so begeistern konnte.

Die Schattenjäger haben mich recht ungeplant eingefangen. Ich liebe die Netflix-Serie zu den Shadow Hunters von Cassandra Clare und zu Geburtstag schenkte mir eine Freundin die ersten beide Bände in Neuauflage. Und ich musste einfach sofort anfangen zu lesen. Es ist ganz spannend, festzustellen, in wie weit Netflix sich an die Romanvorlage gehalten hat. Und ich muss sagen: Sie weicht doch immer mal mehr ab, als ich vermutet hätte. Den ersten Band habe ich verschlungen (auch wenn ich insgesamt den Eindruck habe, dass ich lese und lese und lese, aber einfach nicht voran komme). Ob ich den zweiten noch im Sommer lesen werde, weiß ich allerdings noch nicht, da so unglaublich viele Bücher hier auf mich warten.

Die erwähnte ungewöhnliche Freundschaft hat mich ja soooo berührt! Oliver Scherz schrieb das Kinderbuch „Ein Freund wie kein anderer“, in dem ein Erdhörnchen sich mit einem Wolf anfreundet. Mein Patenkind war so hin und weg von der Geschichte, dass er mir das Buch auslieh.

Ohhh – und die grausame Mutter. Ich kann Euch sagen, das Buch hielt mich ja gefesselt. Es handelt sich um Chris Kraus‘ „Scherbentanz“ aus dem Diogenes Verlag. Mann, kann der Mann Schreiben! Jesko ist an Krebs erkrankt und nur seine Mutter könnte eine passende Spenderin sein. Das Problem ist, dass seine Mutter völlig wahnsinnig ist und versucht hat, ihn als Kind umzubringen. Im Haus seines Vaters begegnen sich Mutter und Sohn, aber auch der Rest der merkwürdigen Familie wieder. Schwierig, eng und auswegslos sind Worte, die mir in der Erinnerung an diesen Roman in den Sinn kommen. Wirklich empfehlenswert.

Dann las ich noch einen echt guten Thriller mit dem Titel „Rabentocher“ von Karen Dionne. Mit 11 Jahren erschoss Rachel Cunningham ihre Mutter. Seitdem lebte sie freiwillig in der Psychiatrie. Als ein Bekannter von ihr als angehender Journalist 15 Jahre später Fragen zu dem tragischen Unfall stellt, beschließt Rachel, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Um dies zu tun, verlässt Rachel die Klinik und fährt zu dem Jagdhaus, in dem sie mit ihren Eltern und ihrer Schwester Diana gelebt hatte. Diana lebt dort noch immer mit ihrer Tante Charlotte. Die Wahrheit, die Rachel dann erfährt, ist grausam und endet für sie und ihren Bekannten Trevor fast tödlich. Von Karen Dionne werde ich mit Sicherheit noch etwas lesen.

Oh – und Hörbücher gab es in den letzten Monaten auch noch einige, die ich kurz erwähnen will:

Jonathan Stroud hat einen neuen Roman (Scarlett & Brown) veröffentlich und ich was sehr neugierig. Die 17jährige Scarlett McCain ist eine Gesetzlose. Sie ist eine geschickte Diebin, Kämpferin, Schützin. Auf der Flucht nach einem Bankraub trifft sie auf Albert Brown. Der 15jährige wird von halb England gesucht, was Scarlett nicht weiß, als sie sich darauf einlässt, ihm zu helfen. Albert verfügt nämlich über übersinnliche Fähigkeiten. Auf der Flucht lernen sich die beiden immer besser kennen und verstehen. Für mich war es ein Roadmovie, mit viel Action und Witz, das ich sehr gemocht habe.

Ellen Sandberg hat mich mit ihrem Roman „Die Schweigende“ völlig aus den Socken gehauen. Ich hatte zuvor noch nie etwas von ihr gehört oder gelesen. Aber sie gehört von nun an zu meinen absoluten Lieblingen. Die Töchter Remy, Imke, Angelika und Anne geraten in ein Familiendrama, als deren Vater auf dem Sterbebett Imke das Versprechen abnimmt, nach Paul zu suchen. Niemand der Schwestern weiß, wer Paul gesewesn sein soll. Die Mutter hüllt sich in Schweigen. Als Imke nicht aufgibt, weiter nach Paul zu suchen, muss sie feststellen, dass sie ihre Mutter nie richtig gekannt hatte. Ihre Recherche führt sie in ein Kinderheim in den 50er Jahren, in dem grausame Dinge geschahen. Ich hörte das Buch mit unglaublicher Begeisterung und gleichzeitigem Entsetzen. Manchmal standen mir die Tränen vor Wut oder auch Erschütterung in den Augen. Ganz toll geschrieben!

Den letzten Teil der Scythe-Triologie von Shusterman habe ich leider abbrechen müssen. Er konnte mich so gar nicht erreichen. Er war konfus, anstregend und gar nicht mehr spannend. Ich fand das so schade, da ich die ersten beiden Bände unglaublich gut fand.

Beim Hören von Wladimir Kaminers „Mein Leben im Schrebergarten“ haben mein Mann und ich anfangs nur gelacht. Es war so herrlich und wir fanden uns in einigen Dingen als neue Gartenbesitzer direkt wieder (das errinnert mich daran, dass ich dringend Unkraut jäten muss). Allerdings wurde es dann im weiteren Verlauf eher dünn und ich konnte nicht mehr so viel lachen, wie zu Beginn des Buches. Andreas hat es sogar nicht einmal mehr zu Ende gehört.

Und inzwischen bin ich großer Fan von Percy Jackson. Seine Abenteuer, geschrieben von Rick Riordan verschlinge ich zur Zeit mit großer Leidenschaft. Dabei ließ es sich wunderbar sanieren und packen und umziehen.

Fast fertig gehört habe ich auch den neusten Roman von Nora Roberts – „Nach dem Sturm“. Man muss wissen, dass alle Nora Roberts Romane gleich sind. Sie sind klischeehaft, zeichnen ein katastrophales Frauen-Männer-Bild, es geht ständig um heiße Typen und Sex, die Story und deren Ausgang kennt man bereits nach Lesen des Klappentextes, es gibt keine Twists. Aber ich liebe sie trotzdem und höre sie unglaublich gerne.

Nun, da kam doch einiges zusammen in den letzten Wochen. Ich bin selbst ganz überrascht. Was habt ihr so gelesen? Kennt Ihr eines der Bücher, die ich hier vorgestellt habe?

Mimo lässt beste Grüße ausrichten, er ist im Garten verschollen,

alles Liebe

Babsy

Werbung