Über ein Jahr ist es her, dass wir umgezogen sind und uns einen gemeinsamen Traum erfüllt haben. Letztes Jahr um diese Zeit haben wir einen Teil des brachliegenden Gartens, der einfach nur kahl und ungenutzt war, begonnen in Beete aufzuteilen, sie mit Kompost gefüllt und Sträucher für die Vögel und für einen zukünftig naturnahen Garten gesetzt. Einige Wochen später sind wir in Mimos Cottage eingezogen und noch mal fünf Wochen später ist unser zweiter Wallache endlich zu uns gezogen, so dass wir seit dem 01. Mai 2021 alle an einem Ort leben. Einem Ort, der mein Herz so verzaubert hat, dass ich einfach nur noch glücklich bin. Ich fühle mich angekommen, angenommen und habe die besten vier Männer um mich, die ich mir wünschen kann. Manchmal hätte ich in unserer Herde gerne ein wenig weibliche Unterstützung, aber es ist auch so alles sehr perfekt.

Heute will ich ein wenig zurückblicken. Zumindest in das Gartenjahr. Mein/ unser erstes richtiges Gartenjahr. Die Jahre vorher im Wald haben es kaum möglich gemacht, wirklich zu Gärtnern. Wir hatten einfach viel zu wenig Sonne und Wärme dort.

Im vergangenen Jahr haben wir aus einem brach liegenden Garten auf dem neuen Grundstück angefangen, Bäume auszumachen, die längst abgestorben waren und wir haben den Garten in 15 große Beete aufgeteilt, dazwischen Mulchwege angelegt. Anschließend haben wir knapp 8 cm dick Kompost aufgetragen. Das waren stolze 13 Tonnen. Andi fuhr sie mit Schlepper und Kipper in den Hof und von dort aus verteilten wir den Kompost mit Schubkarren. Das war wirklich anstrengende Arbeit. Aber das Bild konnte sich sehen lasssen!

Während wir da draußen werkelten und das Häuschen vorne noch in der Sanierung stand, säten wir in unsrem Waldhäuschen schon aus, was Zeit brauchte, um zu wachsen. Ich kaufte noch eine Tageslichtlampe zur Unterstützung. Leider war es dennoch hierfür zu dunkel im Wald. Die Pflänzchen begannen zu schießen. Deshalb beschlossen wir, dass die Pflänzchen in das Abrissgebäude auf unserem Grundstück umziehen sollen. Dort hatten sie viel mehr Licht und konnten auch gut belüftet werden. Der alte überdachte Carport half später beim Gewöhnen an die Bedingungen draußen im Garten.

2021 sind wir doch recht kühl und verregnet ins Frühjahr gestartet. Das hat meine Aussaaten zurückgeworfen – und da es unser erstes Gartenjahr war, habe ich die Nerven verloren und einen panischen Großeinkauf bei Dehner gestartet. … Das Ende vom Lied war, dass unsre Pflänzchen aber auch alle noch kamen, so dass wir im letzten Sommer 15 Chilipflanzen, 6 Padrons, 45 Tomatenpflanzen, 8 Auberginen und etliches andere unterbringen mussten. Da viele ja sehr traurig über die mangelende Ernte 2021 waren, konnten wir uns dennoch großer Ernte erfreuen, da wir einfach so viele Pflanzen hatten. Wenn ich also hier schon etwas gelernt habe, ist es, dass ich mehr Geduld brauche (liest man ja überall) und dieses Mal weniger von den Sorten anpflanzen möchte.

Überrascht war ich davon, wie gut die Erbsen, Bohnen, Kürbisse, der Mangold und der Kohl wurden. Ganz stolz bin ich auf meinen Rotkohl, der sehr schwer anzupflanzen sein soll, mir aber wirklich gut gelungen ist. Auch Wirsing hatten wir in Hülle und Fülle. Schwer tat ich mich mit Salat und allen Rüben. Vor allem das einfache Gemüse, lag mir nicht so. Auch das Anziehen von Kräutern hat nicht so geklappt, wie ich es mir erhofft hätte.

Zwar koche ich schon viele Jahre Lebensmittel ein, aber die Flut an eigener Ernte, trieb mich hier an und ich probierte viele neue Rezepte aus. Ehrlich gesagt, habe ich so viele verschiedene Sachen eingekocht, dass wir noch immer nicht alles probiert haben. Im Moment testen wir uns fleißig durch Relishes und Chutneys. Besonders gelungen fanden wir einen süßen Aufstrich aus Pflaumen, Blaubeeren und Tomaten. Den könnten wir beide aus dem Glas löffeln. Natürlich stehen auch die Zimtpflaumen hoch im Kurs, sowie die schlesischen Gurken- und Zucchinihappen. Ein leckeres Rhababer-Chutney war auch schon unter den Probegläsern der letzten Tage.

Ich hatte ja gedacht, dass dann im September langsam alles zur Ruhe kommt und ich ein wenig mehr Luft für unsere Baustelle haben werde. Oder auch für die Maßnahmen, die in Mimos Cottage noch ausstehen. Aber weit gefehlt!

Außerdem kam ja im Herbst die Kürbis-Ernte, die Äpfel, die Nüsse, die Quitten. Eine Wucht an Arbeit – und dass, obwohl wir ein wirklich mageres Jahr auf unserer Streuobstwiese hatten. Dieses Jahr gab es keinen eigenen Apfelsaft für die Familien. Die Äpfel reichten gerade zum Einlagern für den Winter.

A propos Streuobstwiese: der Krischbaum litt im letzten Jahr so. Bzw. die Ernte der Krischen war kaum möglich gewesen. An einem Wochenende waren sie noch zu unreif zum Ernten und am nächsten waren sie schon kaputt. Das hatte die Stimmung etwas getrübt.

Insgesamt bin ich mit dem Gartenjahr aber sehr, sehr zufrieden. Und ich freue mich auf das neue, das gerade schon so richtig anfängt.

Wer von Euch gärtnert denn auch? Was waren Eure Highlights?

Ernteselige Grüße aus Mimo’s Cottage,

Babsy und Mimo

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