Also, ich las das Buch an einem Tag durch, lief damit durch die Wohnung, redete mit meinem Partner darüber. Das ist insgesamt schon ein gutes Zeichen für die Qualität des Buches. Den Anfang fand ich ziemlich spannend. Allerdings mußte ich mich erstmal mit der Sprache arrangieren. Ich war etwas irritiert über die Alltagssprache und hatte kurzzeitig überlegt, ob ich es besser gefunden hätte, wäre es von einem Ghostwriter überarbeitet/ bearbeitet worden. Dann fand ich es aber sehr authentisch und hatte mich rasch daran gewöhnt.
Ziemlich gut fand, dass Joey sehr ausführlich geschildert hat, wie er anfangs mit sich kämpfte. Ich hätte das auch total unterschätzt, dass es einem bereits am ersten Tag so elend gehen könnte. Die Spannung und der Informationsgehalt (was verschwitzte Kleidung bedeuten kann, was es heißt, nachts alleine im Wald zu liegen…) waren durchweg vorhanden und machten an dem Buch richtig Spaß. Zum Ende hin wurden mir die Etappen zu kurz berichtet. Da hätte ich mir mehr Inhalt gewünscht und das Buch hätte ruhig etwas dicker sein können.
Insgesamt fand ich die ausschweifenden Rückblicke in die Vergangenheit der Kelly Family etwas zu lang und zu einseitig (wenn man die Schilderungen dieser Zeit von den anderen Kellys kennt). Aber ich fand es sehr rührend und sehr hart, wie die Familie den Tod der Mutter erlebt hatten und sie in diesem engen Sarg beerdigten. Das ist ein bleibendes Bild.
DIe Routen am Ende des Buches hätten meiner Meinung nach etwas mehr Raum verdient und vll auch ein eigenes Kapitel erhalten können. Ich hätte es interessant gefunden, mehr über die Routenplanung zu erfahren.
Aber insgesamt lesenswert, unterhaltsam und infromativ!

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